Waldbegang der Grünen mit Förster Jürgen Kegel

(v.l. Förster Jürgen Kegel, Heinz Schiesser, Frau Schiesser, Stephan von Hammel, Sybille Haas, Michael Thiele, Harald Link, Foto: Monika Schwarz-Cromm)
Die Grävenwiesbacher Grünen (v.l. Heinz Schiesser, Frau Schiesser, Stephan von Hammel, Sybille Haas, Michael Thiele, Harald Link) ließen sich von einem Fachmann (ganz links Förster Jürgen Kegel) den derzeitigen Wald erklären zund freuen sich jetzt auf die im Hintergrund wachsende Alternative, die Weißtanne. Foto: Monika Schwarz-Cromm

Bei Ihrem Waldbegang im Grävenwiesbacher Gemeindewald haben sich die Grävenwiesbacher Grünen fachkundigen Beistand gesucht und Förster Jürgen Kegel mit eingeladen um den Problemen im Wald auf den Grund zugehen. Förster Kegel, für den der Wald nicht nur Beruf, sondern auch Berufung bedeutet, wies darauf hin, dass er diesen Waldbegang nicht den Grünen zu Liebe, oder für seinen Arbeitgeber (Hessen Forst) begleitet, sondern in seiner Freizeit, einzig um die Menschen für die Probleme des Klimawandels im Wald zu sensibilisieren.

Er erklärte, das der größte Teil des aktuellen Grävenwiesbacher Waldbestandes ca. 60 bis 80 Jahre alt sei und die Bäume aus Zeiten stammem, als noch genügend Wasser (Grundwasser, Steigwasser und Regenwasser) vorhanden war.

Als man merkte, dass die Kiefer (Monokulturen) sturmanfällig war, versuchte man mit Douglasien gegen zusteuern. Auch die Fichte kam dazu, weil sie schnell wachse und gutes Brett- und Bauholz abgab. Leider ist es besonders die Fichte, welche gerade die aktuellen Klimaveränderungen am wenigsten verkrafte und schnell krank wird und dann kaum Widerstand gegen sich sehr stark vermehrenden Baumschädlinge (Borkenkäfer usw.) hat.

Solange die Bäume genügend Wasser haben und gesund sind, stellen die Schädlinge nur geringe Probleme dar, aber durch die Klimaveränderungen entstehen immense Populationen, die Bäumen zum Verhängnis werden. Was passiert denn nun mit den kahlen Flächen, wollten die Grünen wissen. Eigentlich sollten sie ein Jahr lang brach liegen, erklärte Kegel. Die Gefahr bestehe dann aber, dass sie verwilderten. Neuanpflanzungen sind den Rüsselkäfer aber ein gefundenes Fressen, im wahrsten Sinne des Wortes. Er liebt junge Bäume. Genau wie das Wild. Doch gegen den Wildverbiss kann man einen Schutz um den jungen Baum aufbauen. Das koste aber viel Geld. ,,Auf die Gemeinde kommt jetzt viel zu“, erklärte Kegel.

Dass die gefällten Flächen nicht kurzfristig aufgeforstet werden könnten, sei klar. Dafür fehle, unter anderem, auch genügend Personal. Dies hat man über Jahrzehnte abgebaut und heute fehle es an allen Ecken. Daher werde es Jahre dauern, bis diese Flächen wieder aufgeforstet sind, sofern nicht weitere oder andere Umweltkatastrophen dazu kommen, prognostizierte Kegel.

Der Wald ist unser aller Biotop, in dem die Luft gemacht wird, die wir alle zum Atmen brauchen“, sagte er und hofft damit nicht nur die Grünen zum Nachdenken zu bringen.