Ehrenbrief des Landes Hessen für das

Ehepaar Elisabeth und Axel Dierker

Schon bei der Listenaufstellung zur Kommunalwahl 2021 ließen Elisabeth und Axel verlauten, dass sie sich, nach über 40 Jahren ehrenamtliche Betätigungen in Grävenwiesbach, ein wenig aus den kommunalpolitischen Ämtern zurückziehen wollen.

Dies war ein willkommener Anlaß für den Grünen Ortsverbandvorsitzenden Michael Thiele die Verleihung des Ehrenbrief des Landes Hessen für das Ehepaar Elisabeth und Axel Dierker zu beantragen.

Die Verleihung des Ehrenbriefes des Landes Hessen ist eine Auszeichnung des Hessischen Ministerpräsidenten für besonderes ehrenamtliches Engagement im Bereich der demokratischen, sozialen oder kulturellen Gestaltung der Gesellschaft. Die Auszeichnung mit dem Ehrenbrief des Landes Hessen setzt eine mindestens 12-jährige aktive ehrenamtliche Tätigkeit in der kommunalen Selbstverwaltung oder in kommunalen Einrichtungen, in Vereinen mit kulturellen und sozialen Zielen oder in vergleichbarer Weise voraus. Für die Auszeichnung mit dem Landesehrenbrief kommen folgende ehrenamtliche Funktionen in Vereinen mit kulturellen und sozialen Zielen in Betracht: Vereinsvorsitzende, stellvertretende Vereinsvorsitzende, Kassen- und Schatzwarte, Geschäftsführer im geschäftsführenden Vorstand sowie Schriftführer.

Man kann mit Fug‘ und Recht behaupten, dass in dem langen Zeitraum, bei dem das Ehepaar Dierker für das Gemeinwesen der Gemeinde Grävenwiesbach engagiert war, nahezu alle Bereiche des Ehrenamtes abdeckten, die es in einer solchen Gemeinde nur geben kann. Auch waren beide kommunalpolitisch aktiv.

Elisabeth Dierker als gewählte Gemeindevertreterin von 2001 bis zur Kommunalwahl 2021. Sie war ständiges Mitglied im Ausschuss für Jugend und Soziales und trat hier stets für den sozialen Ausgleich, insbesondere im Bereich der Flüchtlingsarbeit ein.

Sie war einer der Initiatoren*innen für die Schaffung einer Jugendgruppe in der Gemeinde Grävenwiesbach, mit einem integrativen Jugendclub. Elisabeth Dierker war ebenso im Kirchenvorstand der evangelischen Kirchengemeinde von Grävenwiesbach engagiert und organisierte und begleitete, bis 2019, die Konfirmandenfreizeiten.

Axel Dierker war von 1996 bis 1998 Mitglied der Gemeindevertretung und wechselte dann 1998 in den Gemeindevorstand, dem er bis zur Kommunalwahl 2021 angehörte. Seine politischen Schwerpunkte bestanden in einem ökologischen Engagement mit dem Ziel die Schöpfung zu bewahren und gleichzeitig den wirtschaftlichen Fortschritt der Gemeinde zu mehren.

Beide schieden Ende dieser Legislaturperiode aus der Gemeindevertretung und dem Gemeindevorstand aus. Über ihr kommunalpolitisches Engagement hinaus haben die beiden sich aber auch in einer Fülle von gemeinwesenorientierten Projekten eingebracht.

Sie waren der Motor zum Aufbau eines „FREUNDESKREISES“ des Flüchtlingswohnheimes in Grävenwiesbach. Sie kümmern sich seit Jahrzehnten um die soziale Integration der Asylbewerber des Flüchtwohnheimes in Grävenwiesbach. Sie bieten für die Flüchtlinge die Vermittlung von Arbeit und Wohnraum an und gaben für die Erwachsenen und für die Kinder Kurse zu unterschiedlichen Themen . Axel Dierker ist Gründungsmitglied von ZOBIT (zukunftsorientierte Bildungsinitiative im Taunus).

In ihrem Ortsteil Hundstadt initierten sie die Renovierung und Wiederinbetriebnahme des alten Backhauses. Daraus entstand eine Backhausgruppe, bestehend aus 10 Familien, die regelmäßig einmal im Monat Brot und Kuchen im Backhaus backen.

In den vergangenen 10 Jahren organisierten sie den Aufbau einer „Kartoffelgruppe“. Diese Gruppe pachtet jedes Jahr einen Acker, um dort im jahreszeitlichen Rhythmus diesen Kartoffelacker zu bewirtschaften, und so insbesonderen den Kindern einen naturnahen Bezug zum Landleben zu vermitteln. Die Gruppe ist ein großer Erfolg und umfasst mittlerweile mehr als 25 Familien. Am Ende des Jahres hat jede Familie mehrere Zentner Kartoffeln geerntet.

Seit 30 Jahren organisieren die beiden bei sich zu Hause regelmäßig einmal im Monat Filmnachmittage für Kinder, das sogenannte „Pantoffelkino“. Früher mit einem großen alten Projektor, heute mit einem Beamer, werden wertvolle Kinderfilme kindgerecht vorgetragen. Die Vorführungen haben eine große Ressonanz und mittlerweile besuchen schon die Kinder der Kinder, die sich dort vor 30 Jahren Filme angeschaut haben, die Vorführungen.